Die Bindehautentzündung
Für die erfolgreiche Behandlung einer Bindehautentzündung ist es wichtig, die Ursache zu kennen.
Zu den Ursachen gehören:
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Bakterien, Viren und Pilze führen teilweise zu akuten Entzündungen der Bindehaut. Einige Erkrankungen sind dafür bekannt, dass sie als Begleiterscheinung eine Konjunktivitis herbeiführen können, Hierzu zählen: z. B. Grippe, Windpocken oder Gürtelrose, wenn sie den Gesichtsnerv betrifft. Es gibt auch eine Bindehauttuberkulose und eine Augendiphterie.
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Chemische, physikalische und thermische Reize sind aber mit die häufigsten Verursacher einer Konjunktivitis. Dazugehören u.a. allgemeine körperliche Überlastung und Überanstrengung, Bildschirmarbeit, Zugluft durch Ventilatoren oder Zug, Staub, Rauch, Wind, Hitze, Kälte, Abgase, Chlorwasser in Schwimmbädern, Reinigungsmittel für Kontaktlinsen, Seife u.v.m. Die Empfindlichkeit für diese Auslöser ist aber sicher individuell unterschiedlich. Wer unter zu trockenen Augen leidet, der ist für Reize aus diesem Bereich leider besonders „empfänglich“.
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Verletzungen der Augen sind leider nahezu zwangsläufig mit der Ausbildung einer Bindehautentzündung verbunden. Das liegt daran, dass die Mechanismen der Wundheilung genau so ablaufen, wie bei der eigentlichen Entwicklung einer Bindehautentzündung. Eine Entzündung ist letztendlich nichts anderes, als eine „Wunde“, die der Körper versucht zu reparieren. Es können leider auch Narben zurückbleiben.
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Benetzungsstörungen wie das trockene Auge
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Störungen des Tränenabflusses führen leider auch häufig dazu, dass der Tränenfilm auf den Augen reißt und die Augen so anfälliger für eine Bindehautentzündung werden.
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UV-Strahlen durch Sonneneinstrahlung z. B. am Strand oder im Schnee oder auch im Solarium führen leider immer wieder zu Augenreizungen und/oder Bindehautentzündungen.
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Eine unnormale Stellung der Augenlider führen häufig dazu, dass der Tränenfilm sich nicht schützend über die Hornhaut des Auges verteilt.
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Allergien, z. B. Heuschnupfen. Grundsätzlich kann jedes Allergen, das eine Allergie auslöst, auch die Augen betreffen, z. B. Nahrungsmittel, Kosmetika, Medikamente, Pflegemittel für Kontaktlinsen u.v.m.
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Viele Medikamente können aber leider auch als Nebenwirkung zu einer Bindehautentzündung führen. Am häufigsten sind das: Schlafmittel, Schmerzmedikamente, Beruhigungsmittel, Antibiotika, Impfstoffe, Schilddrüsenmedikamente, Bluthochdruckmedikamente und noch viele andere
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Falsch korrigierte Fehlsichtigkeit (sprich: eine falsche Brille) reizt die Augen und überlastet sie. Deshalb sollten bei einem Besuch beim Augenarzt auch immer die Fehlsichtigkeit und die Brille bzw. die Kontaktlinsen überprüft werden.
Entstehung der Bindehautentzündung
Vielfältige Einflüsse können die Schutzvorrichtungen des Auges durchdringen und dort zu negativen Reaktionen führen. Ununterbrochen wehrt das Auge mit Hilfe der Tränenflüssigkeit schädigende Einflüsse ab, z. B. Krankheitserreger, Fremdstoffe, Umwelteinflüsse wie Zigarettenrauch, Staub usw. Das geschieht, ohne dass wir davon Notiz nehmen.
Erst, wenn das Auge überlastet ist, bemerken wir eine Reaktion. Der Lidschlag nimmt zu. So versucht das Auge, die Tränenflüssigkeit besser zu verteilen und den Schutz zu noch einmal erhöhen. Gleichzeitig wird die Produktion der Tränenflüssigkeit gesteigert. Dadurch fangen die Augen an zu tränen und die Nase läuft. Damit vermehrt Abwehrzellen und Abwehrstoffe des Immunsystems jetzt an den Ort des Geschehens gelangen können, weiten sich die Blutgefäße der Bindehaut. Jetzt sind die Augen gerötet. Durch die verstärkte Durchblutung tritt auch vermehrt Flüssigkeit in das Gewebe ein und es entstehen leichte Schwellungen. Diese Schwellungen drücken dann auf Schmerzrezeptoren in der Haut.
Jetzt sind die klassischen Symptome einer Bindehautentzündung entstanden: tränende, rote und geschwollene Augen, Druckgefühl, Jucken, Brennen und Schmerzen.
Eine Bindehautentzündung, oder Konjunktivitis, ist die häufigste Erkrankung des Auges. Die Beschwerden sind, je nach Stärke der Entzündung, unterschiedlich. Es können auftreten:
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Rötung
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Brennen
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Jucken
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Fremdkörpergefühl
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Schwellung
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vermehrter Tränenfluss
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Eiterbildung
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Bindehautblutungen
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Lichtempfindlichkeit
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krampfartig geschlossene Augenlider
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Probleme beim Öffnen der Augen
Bei Beschwerden, oder wenn sich Sehstörungen und eitriges Sekret bilden, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Auch eine einfache Bindehautentzündung sollte schon behandelt werden, da sie Vernarbungen bilden können. Diese führen dazu, dass die Tränenflüssigkeit nicht mehr in ausreichender Menge oder in der richtigen Zusammensetzung produziert wird. Die Bindehaut ist für die Produktion wichtiger Bestandteile der Tränenflüssigkeit. Reißt der Tränenfilm, so entstehen dort trockene Stellen. Die Hornhaut kann geschädigt oder gar zerstört werden. Somit können Krankheitserreger leichter eindringen. Schmerzen, Narben auf der Hornhaut, verschlechtertes Sehen und chronische Hornhautentzündungen können die Folge sein.
Die Art der Behandlung einer Bindehautentzündung ist abhängig von der Ursache der Entzündung.
Bei trockenen Augen ist normalerweise die Verwendung von Tränenersatzflüssigkeit ausreichend. Das Eintropfen ins Auge geht am besten in entspannter, sitzender Haltung. Der Kopf kann z.B. nach Hinten an eine Stuhllehne gelehnt werden. Die Augen sehen nach oben und leicht zur Seite. Jetzt mit einer Hand das Unterlid leicht abheben und in die Spalte einen Tropfen Tränenersatzflüssigkeit träufeln. Fertig. Achten sie dabei auf die Verwendung von Hyaloron im Präparat! Dieses ist viskoser und die Flüssigkeit hält sich länger auf dem Auge!
Häufig werden bei Bindehautentzündung Medikamente verordnet, die die Blutgefäße paralle verengen. Sie greifen damit leider in einen „Teufelskreis“ ein, der dazu führt, dass sich eine Bindehautentzündung immer weiter fortsetzt: Eine geschwollene Bindehaut führt dazu, dass die Augenlider die Tränenflüssigkeit nicht mehr gleichmäßig über das Auge verteilen können. Gleichzeitig wird weniger Flüssigkeit gebildet oder die Zusammensetzung ist nicht mehr optimal. Zusammen bewirkt dies, dass der Tränenfilm reißt und sich trockene Stellen bilden. Das ist wieder ein Grund für eine Entzündung und Reizung der Augen….
Durch eine Verengung der Blutgefäße verringert sich die Schwellung. So kann die Tränenflüssigkeit wieder gleichmäßig auf dem Auge verteilt werden und der „Teufelskreis“ wird durchbrochen. Häufig sind diese Medikamente noch ein wenig künstlich „verdickt“. Dann bleibt das Medikament länger auf dem Auge und kann länger einwirken.
Bei wem dürfen keine gefäßverengende Medikamente eingesetzt werden?
Insbesondere bei Menschen die unter schweren Gefäßveränderungen oder Herzerkrankungen leiden, Menschen mit erhöhtem Augeninnendruck und Kinder unter 2 Jahren.
In der Regel ist die Prognose für akute Bindehautentzündungen recht gut. Bei einer Infektion sollte aber schnellstmöglich eine Behandlung begonnen werden.
Bindehautentzündungen lassen sich häufig vermeiden. Bestimmte Risiken können reduziert oder ganz vermieden werden.
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Regelmäßig frische Luft, vitaminreiche Ernährung, viel Flüssigkeit (2 Liter mindestens) und genügend Schlaf tun auch den Augen gut und beugen einer Bindehautentzündung vor.
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Bildschirmarbeiter sollten einen ausreichenden Abstand zum Bildschirm (50 bis 70 Zentimeter) herstellen, öfter Blinzeln und Augengymnastik machen, regelmäßige Pausen einhalten, den Bildschirm immer parallel zum Fenster stellen und nach Möglichkeit bei Tageslicht arbeiten.
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Trockene Augen sollten vermieden werden.
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Vermeiden Sie den Kontakt der Augen mit Fremdstoffen. Dazu gehören auch beruhigende und entzündungshemmende Kräutersubstanzen wie Kamille oder Teebaumöl.
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Feuchte Kompressen tun den Augen gut. Ob die Auflagen kalt oder warm besser wirken, sollte jeder für sich ausprobieren. Als Faustregel kann gelten: Chronische Beschwerden reagieren auf Wärme, akute Beschwerden auf kalte Auflagen. Wichtig: Nehmen Sie frisch gewaschene Tücher oder Wattepads und Leitungswasser.
Wer Kontaktlinsen trägt, sollte sich immer an die empfohlenen Tragezeiten halten und bei der Reinigung sehr sorgfältig vorgehen. Die Reinigungsflüssigkeit sollte nach Möglichkeit immer dieselbe sein. Die Linsen sollten während des Tragens öfters angefeuchtet werden. Wer unter Heuschnupfen leidet oder eine Bindehautentzündung hat, sollte in der Allergiezeit besser eine Brille tragen.
Dazu kommt: Allgemeine Erkrankungen wie Gicht, Alkoholismus, Vitaminmangel, Infektionskrankheiten und Erkrankungen der Haut und Schleimhäute können eine Bindehautentzündung auslösen.glich eine Behandlung begonnen werden.